Mario Mönninger wird Deutscher Meister im Stabhochsprung

13.07.2022 / Münchner Merkur

Ganz oben auf dem Treppchen landete der Emmeringer Mario Mönninger. © Ludwig Stuffer

Junior trotzt Verletzung und Reifenpanne: Mario Mönninger gewinnt Gold im Stabhochsprung

Damit hatte Mario Mönninger nicht gerechnet: Der Athlet vom TV Emmering kürte sich bei den deutschen U16-Meisterschaften zum Sieger im Stabhochsprung.

Emmering – Dabei hatten ihn gleich mehrere Verletzungen vor dem Wettkampf lange außer Gefecht gesetzt. Davon war bei den Meisterschaften in Bremen aber nichts zu sehen. Mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 4,00 Metern ließ Mönninger seinen Konkurrenten keine Chance. Seine drei ärgsten Verfolger knackten nur die 3,80-Meter-Marke.

Allein, dass er in Bremen starten konnte, war für den Brucker Graf-Rasso-Gymnasiasten eine Riesen-Überraschung. „Vor dieser Saison hatte ich nicht mal gedacht, dass ich mich annähernd für eine DM qualifizieren kann“, erzählt Mönninger. Denn auf einen Bänderriss im Sprunggelenk im Winter folgte dann auch noch am 25. Mai eine Radiusköpfchenfraktur am Ellenbogen, die ihm eine Stütz-Scheine am Arm bescherte. „Da war für mich die komplette Saison so gut wie gelaufen“, sagt der Athlet vom TV Emmering.

Verletzung heilt schneller aus als erwartet

Doch die Verletzung heilte besser als gedacht. Statt der anberaumten sechs Wochen dauerte es nur vier Wochen, bis Mario Mönninger wieder ins Training einsteigen konnte. „Wir haben gleich gesagt, dass wir es noch versuchen, um vielleicht auf der Deutschen zu starten“, erzählt Emmering-Trainer Sebastian Ronczka.

Trotzdem waren die Voraussetzungen nicht optimal. Vier Wochen Trainingspause hinterlassen ihre Spuren – zumal der Emmeringer drei Wochen davon nicht einmal laufen durfte. Und auch die eine Woche vor den Wettkämpfen reichte gerade einmal zu zwei Trainingseinheiten im Stabhochsprung. „Viel haben wir also nicht vorbereiten können, doch unsere Hausaufgaben haben wir im Winter erledigt und auch ein gutes Trainingslager zu Ostern gemacht. Das war viel wert“, sagt Ronczka.

Autopanne auf dem Weg zum Wettkampfort

Doch die Pech- und Pannenserie ging auch auf dem Weg nach Bremen weiter. Auf der knapp neunstündigen Fahrt machte ein Reifen am Auto schlapp und zwang Familie Mönninger und Trainer Ronczka zu einer Zwangspause. Die Gruppe kam damit erst am späten Abend in der Hansestadt an. „Das war etwas nervig“, sagt Vater Bernd Mönninger. „Aber wir hatten Glück im Unglück, dass ein Reifenhändler den richtigen Reifen da hatte.“ Und auch die Bedingungen vor Ort waren nicht einfach. Am Wettkampftag war es sehr windig: Böen mit einer Stärke von 40 bis 50 Kilometer pro Stunde waren keine Seltenheit – für den Stabhochsprung enorm ungünstig. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz kam Mario Mönninger gut in den Wettkampf hinein. „Unser Plan mit der Einstiegshöhe von 3,65 Meter ist voll aufgegangen und dann hat es im Laufe des Wettbewerbs immer noch besser geklappt“, erzählt Ronczka.

Nach dem Titel knackt er auch noch die vier Meter.Marke

Es folgten 3,80 Meter im zweiten Versuch und 3,90 Meter im dritten Anlauf, was bereits den Deutschen Meistertitel bedeutete. Mit seinem bislang größten Erfolg in der Tasche war der sonst so ruhige Athlet nicht mehr zu halten: Bereits nach der fehlerfreien Überquerung der Latte stieß er einen Jubelschrei aus. „Ich wollte dann aber dennoch die vier Meter schaffen“, erzählte Mario Mönninger. Gesagt, getan: Ebenfalls im dritten Versuch gelang ihm sein neuer persönlicher Rekord. „Realisiert habe ich diesen Erfolg eigentlich noch nicht so richtig“, sagt der Athlet.

Mario Mönninger vom TV Emmering ist Deutscher Meister im Stabhochsprung

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